Indianerspielzeug

Indianerspielzeug ist wesentlich mehr als die kleinen Spielfiguren. Ein Hauch von Freiheit und Abenteuer – war es das, was die Jungs von damals so an diesem Thema faszinierte? Zu Fasching ging man als Indianer (oder Cowboy), im Kino verpasste man keinen Gojko-Mitic-Indianerfilm, verschlang zu Hause Coopers Lederstrumpf, „Grau-Eule“ und „Blauvogel“ oder puzzelte sich die Söhne der Großen Bärin zusammen. Selbst die Digedags machten Station bei den Indianern, „Bummi“, „Atze“, „Frösi“ und das „Neue Leben“ kamen nicht am Thema Indianer vorbei. Es war allgegenwärtig in den Kinderzimmern des Ostens. Eindeutiger Beleg dafür sind natürlich die kleinen Spielfiguren, die man in fast jeder Spielekiste fand. Und das nicht nur bei Jungs.

Übrigens, auch die Erwachsenen machten bei diesem Thema nicht Halt. Bestes Beispiel sind die Indianistik-Vereine. Friedrich von Borries und Jens-Uwe Fischer haben in Ostdeutschland eine Subkultur untersucht: Hobby-Ethnologen, die sich zu DDR-Zeiten mit dem Leben der Indianer und Cowboys beschäftigten. Zwei Jahre lang waren sie in der ehemaligen DDR unterwegs und haben zahllose Gespräche geführt. Ihre Begegnungen schildern sie in dem Buch „Sozialistische Cowboys – Der Wilde Westen Ostdeutschlands“ (Suhrkamp Verlag).



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